Was die Digitalisierung der Arbeitswelt für die Bildung bedeutet
von Jens Buchloh (Kommentare: 0)
Jeder spricht von der Arbeitswelt 4.0. Der Digitale Wandel hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Für Pessimisten stehen die Zeichen auf Arbeitsplatz- bzw. Qualifikationsverlust, Arbeitsverdichtung und Entgrenzung der Arbeit.
Für Optimisten geht es um mehr Freiheit, Selbstbestimmung, Flexibilität.
Sprechen wir von Arbeitswelt 4.0
müssen wir auch von Bildung 4.0 sprechen
Schon seit Jahren wird in den PISA-Studien bemängelt, dass in deutschen Schulen zu wenig Wert auf die Kompetenzbildung der Schüler gelegt wird. Das System ist viel zu fest in alten Mustern verhaftet, die u.a. zu stark an reproduktivem Lernen und separiertem Wissenserwerb in zu vielen Fächern festhält.
Werden die Schüler dann in die Arbeitswelt entlassen, so wird von ihnen plötzlich erwartet, selbstständig Projekte durchzuführen, agil zu arbeiten und Prozesse zu optimieren.
Das ruft bei vielen Schülern erst einmal ein großes Fragezeichen hervor.
Interessant ist doch:
Was erwarten Firmen?
Wirft man einen Blick auf agile Firmen wie ergovia, dann spielt das 4 K-Modell eine große Rolle:

Diese Kompetenzen werden von den Mitarbeitern eingefordert.
Sie sind die Grundlage, um agile Projekte in flexiblen, eigenständig agierenden Teams erfolgreich umsetzen zu können. Das heißt für jeden Mitarbeiter, in ständig wechselnden Teams mit den anderen erfolgreich kommunizieren und kollaborieren zu können. Den immer neuen Herausforderungen ist mit Kreativität zu begegnen.
Agiles Arbeiten zeichnet sich zudem durch das systematische Hinterfragen der Wirksamkeit von Maßnahmen aus. Hier ist die Fähigkeit, kritisch denken zu können, von Vorteil.
Und noch wichtiger:
Wie kann Schule auf das Arbeitsleben 4.0 vorbereiten?
Wie kann dieses Mindset nun in Schulen vermittelt werden?
Es reicht nicht, diese Kompetenzen curricular zu verordnen. Diese Frage der Haltung kann nicht nach Stundenplan gelehrt werden à la jeden Montag von 8:00-8:45 ist das Fach Agilität dran und es gibt Abfragen und Schulaufgaben.

Dieses Zitat trifft auch auf die Schulbildung zu. Statt den Lehrstoff einfach nur vorzukauen sollten Lehrer ihre Schüler darin unterstützen, selbstständig Probleme bearbeiten und eigene Lösungen finden zu können. Das macht die Schüler lebenstüchtig.
Um dies realisieren zu können, muss die Bildungstransformation bei den Lehrern beginnen. Der Schwerpunkt muss auf die Aus- und Weiterbildung von Lehrern hin zu 4K-kompetenten Pädagogen, die sich als Bildungsmanager verstehen, gelegt werden.
Der richtige Ansatz ist, dass Lehrer ihren Schülern tagtäglich Agilität und die 4 Ks vorleben. Dies ist eine reine Einstellungssache, die auf jedes beliebige Fach übertragen werden kann.
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Während dieser Beitrag meine Vorstellungen theoretisch darstellt, zeige ich Ihnen im nächsten Beitrag, wie ein Lehrer konkret agieren kann und stelle Ihnen dazu die Position eines Bildungstechnologen vor.